Vögel füttern gehört einfach zum Winter dazu. Egal ob im Garten oder auf dem Balkon. Selbst auf städtischen Grünflächen, finden sich Vogelfreunde, die eine Winterfütterung einrichten. Den Vögeln bei ihrem geschäftigen Treiben zuzuschauen macht Spaß. Gerade als Natur – und Vogelfreund eine rundherum sinnvolle Sache.
Nur wie füttert man so, dass unsere gefiederten Freunde keinen Schaden daran nehmen? Wie sollten die Futterstellen beschaffen sein und was muss getan werden, um unsere Vögel vor Krankheiten zu bewahren?
Niemand, der ein Haustier hält käme auf die Idee Futter – und Wassernäpfe verdrecken zu lassen. Es würde auch niemand das Futter wild verteilen und absichtlich in Kauf nehmen, dass Futter mit Kot in Berührung kommt. Genau darum reinigt man die Unterkünfte seiner ja auch Haustiere regelmäßig! Warum sollte es also bei einem Futterhaus für unsere wilden Vögel plötzlich anders ein? Auch hier haben wir sorgfältig für hygienische Zustände zu sorgen. Wir sind sozusagen die Gastgeber.
Welches Futterhaus ist geeignet? Was muss beachtet werden
- Futterhäuschen, bei denen das Futter lose hineingekippt wird, sind aus hygenischer Sicht völlig ungeeignet. Kommen Vögel zum Fressen vorbei, koten sie zwangsläufig zwischen das Futter. Andere Vögel nehmen somit Bakterien und Krankheitserreger auf
- Futterhäuser mit einem Silo sind also schon mal ein guter Anfang. Hier kommt nur soviel Futter heraus, wie von den Vögeln weggepickt wird. Bitte beachten Sie, dass der Boden des Futterhauses aus Latten besteht, die Zwischenräume aufweisen. So können Spelzen oder Futterreste durch die Latten herunterfallen.
- Das Futterhaus muss fest stehen oder befestigt sein
Das Futterhaus sauber halten
- Reinigen Sie das Futterhaus täglich mit heißem Wasser. Schruppen Sie den Vogelkot mit einem harten Schwamm oder einer Drahtbürste ab. Wer es ganz gewissenhaft machen möchte, verwendet zusätzlich ein Desinfektionsmittel aus der Zoofachhandlung. Erkundigen Sie sich nach entsprechenden Angeboten.
- Futterreste gehören in den Müll.
- Finden Sie tote Vögel im Futterhaus, dann könnten ernsthafte Erkrankungen (Salmonellose, Trichomonaden) eine Rolle gespielt haben. Fassen Sie das Tier bitte nicht mit bloßen Händen an, ziehen Sie sich Gummihandschuhe an. Anschließend die Fütterung einstellen und das Futterhaus gründlich säubern / desinfizieren
Futterspender – die bessere Alternative
Freihängende Futtersilos (Futterspender) sind die bessere Alternative zum Futterhäuschen. Warum? Viele Probleme mit der Sauberhaltung lösen sich hier von selbst. Kot und sonstige Verunreinigungen können nämlich nicht mit dem Futter in Berührung kommen.
Achten Sie beim Kauf von Futterspendern auf eine solide Verarbeitung. Wichtig natürlich auch hier: Das Futter muss geschützt vor Regen und Schnee sein. Wird es nass, dann verdirbt es oder vereist. Beides ist für unsere gefiederten Freunde gefährlich.
Futterspender benötigen weniger Reinigungsaufwand als ein Vogelhaus. Eine Komplettreinigung steht erst zum Ende der Wintersaison an. Unsere Empfehlung: Schauen Sie sich die Sitzstangen trotzdem an und reinigen Sie diese ab und an.
Futterspender richtig anbringen
Bringen Sie Futterspender so an, dass sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können. Natürlich auch so, dass Sie freie Sicht auf das geschäftige Treiben haben können. Damit sich die Vögel bei Angriffen durch Beutegreifer (Sperber, Katzen) schnell in schützende Geäst flüchten können, sollte der Weg bis zur nächsten Hecke oder Baum nicht all zu arg weit sein.
Versuchen Sie für die Futterspender einen Platz zu finden, der witterungsgeschützt ist. Vielleicht haben Sie ja eine Überdachung, die Sie nutzen können
Futterqualität und Futterauswahl
Das richtige Futter trägt maßgeblich zur Gesundheitserhaltung der Vögel bei. Nasses Futter, altes oder überlagertes Futter ist unbrauchbar. Streuen Sie das Futter nicht auf dem Boden aus. Entsorgen Sie Futterreste im Restmüll. Brot, Salziges, Essenreste, Speck etc. sind kein Vogelfutter. Verwenden Sie ausschließlich hochwertiges Vogelfutter.
Für die Körnerfresser bieten sich Sonnenblumenkerne oder spezielle Samenmischungen an. Abwechslung ist immer willkommen. Schauen Sie darauf, dass das Futter frei von Füllstoffen ist. Zertifiziertes Futter sollte immer bevorzugt werden. In den letzten Jahren hat Ambrosia als Auslöser von Allergien Schlagzeilen gemacht. Beachten Sie die Zusammensetzung des Futter. Ambrosiafreies Futter gehört inzwischen zum Sortiment der Fachhandlungen.
Äpfel, Rosinen oder Haferflocken sind als Vogelfutter sehr gut geeignet. Dieses wird gern von Amseln, Rotkelchen oder dem Zaunkönig aufgenommen. Bitte achten Sie auch hier auf Hygiene. Wechseln Sie regelmäßig den Platz und legen Sie nicht so viel aus.
Vergessen Sie nicht Ihren Garten! Er ist selbst ein richtig großes Futterplatz und bietet unseren Vögeln jede Menge Nahrung:
- Pflanzen Sie Wildbeerensträucher, wie zum Beispiel Schlehe, wilde Rosen, Weißdorn, Liguster
- Begrünen Sie die Fassaden mit Efeu und Wildem Wein
- Pflanzen Sie Obstgehölze in den Garten und lassen Sie einige Früchte für unsere Vögel am Baum
- Ebereschen sind nicht nur schöne Gartenbäume, sondern bieten auch wertvolle Nahrung
- schneiden Sie Stauden und Gräser erst im Frühjahr herunter. Neben Sämereien, sind es auch Kleininsekten, die sich zwischen den Halmen verstecken und von den Vögeln gefunden werden
- legen Sie einen offenen Komposthaufen an. Hier finden Rotkelchen, Zaukönig und andere immer wieder was Fressbares
Fazit – Zusammenfassung
Hygiene ist bei der Vogelfütterung sehr wichtig. Die vorbeugende Vermeidung von Krankheiten sollte jedem Vogelfreund sehr am Herzen liegen. Neben der richtigen Auswahl des Futters, ist die Säuberung der Futterhäuser und Futterspender sehr wichtig. Futterspender lassen sich besser sauber halten als ein Futterhaus. Bei ordnungsgemäßer Herstellung und Anbringung lassen sich Krankheiten vermeiden. Kaufen Sie am besten mehrere Futterspender. Befüllen Sie die Silos mit unterschiedlichen Futtersorten. So gibt es keinen Stress unter den Vögeln und jeder kann sich sein Lieblingsfutter auswählen.