Eulen verfügen über eine phantastische Sehschärfe. Nur was nützen die besten Augen, wenn sich die Beute unter dem Schnee befindet? Eulen müsstem schon über einen Röntgenblick verfügen, um die kleinen Nager sehen zu können. Nun, auch wenn sie riesige Augen haben, durch den Schnee blicken, können sie damit keinesfalls. Mäuse bleiben unter der Schneedecke auch für Eulen definitiv unsichtbar.
Eulen hören die Flöhe husten
Eulen haben keine Probleme damit, selbst unter einer dicken Schneedecke gezielt eine Maus zu erbeuten. Zu Hilfe kommt ihnen dabei ihr Gehör. Und das ist zu unfassbaren Höchstleistungen fähig. Eulen hören sprichwörtlich die Flöhe husten. Eine Maus aus 60 Meter Entfernung hören? Kein Problem. In absoluter Dunkelheit nur nach Gehör jagen? Eine Leichtigkeit.
Asymmetrische Anordnung der Ohren
Das Geheimnis ihrer phänomenalen Gabe, Mäuse unter einer geschlossenen Schneedecke zu orten, liegt an der besonderen Anatomie ihres Kopfes und ihrer Ohren. Über den Ohröffnungen sitzen Hautlappen, die unterschiedlich weit nach oben bzw. nach unten gezogen sind. Dadurch empfangen sie einen Ton in unterschiedlichen Lautstärken.
Je nachdem aus welcher Richtung das Geräusch kommt, ist es auf einem Ohr leiser als auf dem anderen Ohr. In Verbindung mit ihrem Gesichtsschleier, der wie ein Parabolspiegels wirkt, muss die Eule jetzt nur noch den Kopf so lange drehen oder senken, bis die Lautstärke auf beiden Ohren gleich ist. Das ermöglicht es ihnen, zentimetergenau die Herkunft des Geräusches zu bestimmen.
Das Gehör der Eulen – Unübertroffen!
Durch das Zusammenspiel zwischen der Asymmetrie der Ohren und des Gesichtsschleiers, werden Eulen von keiner anderen Tierart in Sachen Geräuschortung übertroffen. Allerdings können nicht alle unserer Eulen gleich gut hören. Tag – und dämmerungsaktive Eulen können wesentlich schärfer sehen; nachtaktive Eulen besser hören. Unübertroffen ist die Schleiereule: ihr Gehör gilt als das Beste, was jemals erforscht wurde.