Vielfalt? Weggespritzt!
Pestizide sind die Geisel unserer Vogelwelt. Sie werden tonnenweise jedes Jahr auf Felder versprüht. Und für den Privatgebrauch sind sie in fast jeden Baumarkt zu haben.
Der stumme Frühling. Wird er nun doch wahr?
Im Jahre 1962 machte ein Buch alle Hoffnung auf ein Miteinander zwischen Natur und Mensch ein jähes Ende und markierte gleichzeitig eine Zeitenwende im Vogelschutz. „Der stumme Frühling“, geschrieben von der Biologin Rachel Carlson wurde zum Mahnmal eines rücksichtlosen Umgangs mit den Schätzen unserer Natur. Carlson thematisierte den hemmungslosen Umgang mit Pestiziden in der Landwirtschaft.
Wenn überhaupt eine Bedrohung den maximalen Einfluss auf den Rückgang unserer Vögel hat, dann sind es Pestizide. Anfang der 1960iger kam es fast zu einem endgültigen Aussterben von Seeadlern und Wanderfalken. Forscher konnten das Pestizid DDT als Verursacher bestimmen. Durch den Einsatz des DDT, auf Feldern zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, gelangte in den Nahrungskreislauf der seltenen Greife. Ihre Eierschalen wurden daraufhin so brüchig, dass sie beim Brüten zerbrachen.
Pestizide rauben unseren Vögeln auf unterschiedlichem Weg die Lebensgrundlagen. Am stärksten wirken sich Pestizide auf die Nahrung aus. Dann dafür sind sie gemacht: Insekten vernichten. Und ohne Insekten keine Chance auf Nachwuchs. Unsere Felder sind inzwischen leergefegt. Rebhuhn, Kiebitz, Feldlerche, Großtrappe – zwei Drittel aller Vogelarten unserer Felder und Wiesen sind in ihrem Bestand stark bedroht.
Pestizide reduzieren – Forderung des Vogelschutzes
Pestizide haben nichts in Vogelschutz – Gebieten verloren. Und in privaten Gärten erst recht nicht. Darüber hinaus muss mit Landwirten ein Konsens gefunden werden, wie der Pestizideinsatz auf dem Acker reduziert werden kann.
Wir brauchen innerhalb unserer Ackerflächen Bereiche, auf denen keine Pestizide angewendet werden. Nur so können wir überhaupt eine reichhaltige Vogelwelt erhalten. Das ist ein Anliegen, warum LigaVogelschutz ins Leben gerufen wurde!