Mit einem innovativen Ansatz wird die Wiederbesiedlung der Nuthe – Nieplitz Niederung in Brandenburg mit Steinkäuzen unterstützt. Die Auswilderung der Steinkäuze im Familienverband hat sich als ein sehr erfolgreicher Ansatz erwiesen.
Mit der Familienauswilderung wurde 2013 begonnen, da diese Form der Auswilderung den Steinkäuzen in ihrem Verhalten gerecht wird. Das Prinzip ist einfach: Mitten in die wiederhergestellten und für Steinkäuze bestens geeigneten Lebensräume, werden spezielle Volieren (sog. Auswilderungsvolieren) gestellt, in denen jeweils ein Steinkauzpärchen untergebracht wird. Das Steinkauzpärchen setzt sich aus in Gefangenschaft gezogener Steinkäuze zusammen.
Nach erfolgreicher Brut, werden die Auswilderungsvolieren geöffnet. Und zwar dann, wenn die Jungkäuze flügge sind. Selbstständig können nun die Jungkäuze die unmittelbare Umgebung erkunden, während sie überlebenswichtige Fertigkeiten, wie fliegen und die Jagd, erlernen. Für kurze Zeit (14 – Tage) werden die Steinkäuze mit geringen Futtergaben unterstützt, um kein Risiko einzugehen.
Die Altvögel nutzen die Voliere auch weiterhin als Brutplatz, Rückzugsort und Tageseinstand. Die Jungkäuze wiederum finden rund um die Auswilderungsvolieren optimale Bedingungen vor, um selbst Reviere zu gründen. Sie entscheiden nun selbst, wann die Zeit gekommen ist, das elterliche Revier zu verlassen. Damit ihnen dieser Schritt einfacher fällt, wurde für genügend Unterschlupfmöglichkeiten und später auch Nisthilfen in den angrenzenden Revieren gesorgt.
Die Familienauswilderung erspart einen schwierigen Schritt bei der Auswilderung von Steinkäuzen. Bisher war es so, dass in Gefangenschaft gezogene Steinkäuze nicht inmitten ihres späteren Lebensraums aufwuchsen. Sie mussten erst in diesen gebracht werden. Die Auswilderungsvolieren dienten alleinig dazu, die Jungkäuze auf ihr Leben in Freiheit vorzubereiten. Diesen Schritt unternehmen jetzt die Elterntiere. Ein riesiger Vorteil.
Steinkauz – Patenschaft
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Steinkäuze in der Nuthe – Nieplitz – Niederung: Hintergrund zum Projekt
Die Auswilderung von Steinkäuzen in wiederhergestellte Lebensräume ist eines der ambitioniertesten Projekte im Naturpark Nuthe – Nieplitz (Brandenburg). 2011 wurde das Projekt gestartet und konnte inzwischen beachtliche Erfolge verbuchen. 2020 sollen bereits wieder 100 Brutpaare im Gebiet leben.
In der Nuthe – Nieplitz – Niederung (Brandenburg) gehörte der Steinkauz bis Mitte der 1980er Jahre zu den regelmäßig vorkommenden Vogelarten. Der Bestand, bedingt durch die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft bereits rückläufig, erlosch nur wenige Jahre später vollständig. Anfang der 1990er konnten keine Steinkäuze in der Region mehr festgestellt werden.
Mit der Umsetzung des Naturschutzgroßprojektes Nuthe – Nieplitz – Niederung, wurden ab 1992 die ehemaligen Lebensräume der Steinkäuze wieder schrittweise hergestellt. Streuobstwiesen, kleine Koppeln und Gehölzplanzungen bestimmten nun wieder das Landschaftsbild. Aus Sicht der Steinkäuze, boten diese nun wieder sehr gute Bedingungen.
Von einer natürlichen Besiedlung der wiederhergestellten Lebensräume, konnte jedoch auf Grund der großen Distanz zu noch bestehenden Steinkauz – Vorkommen nicht ausgegangen. Darum entschied man sich für die Wiederansiedlung der Steinkäuze durch gezielte Nachzuchten. 2012 konnte mit dem Projekt gestartet werden. Ziel des Projektes ist es, in der Nuthe – Nieplitz – Niederung eine stabile Steinkauzpopulation von 150 Brutpaaren zu etablieren.
Weitere Informationen zum Steinkauzprojekt in der Nuthe – Nieplitz – Niederung findet Ihr auf der Internetseite des Naturparks
Spenden und helfen
Unterstützt das Steinkauz Projekt des Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. (LFV)