Einer der schnellsten und einfachsten Wege, einen wundervollen Lebensraum im Garten zu schaffen, ist die Errichtung eines Totholz-Haufen. Ein unpassender Namen für so einen lebendigen Lebensraum!
Bringt Natur in den Garten – Ein Totholzhaufen
Flechten und Moose siedeln sich an. Kleininsekten nehmen den Haufen in Beschlag. Eidechsen, Kröten und Molche finden Schutz. Natürlich profitiert die Vogelschar davon: Zaunkönig, Rotkehlchen und Grasmücken sind oft gesehene Gäste und Bewohner. Im Winter suchen Igel, Schmetterlinge, Marienkäfer und viele andere hier Schutz vor Kälte und Schnee. Und wieder finden sich Vögel ein, auf der Jagd nach manch kleinen Leckerbissen.
Wer die Möglichkeit hat, sollte zusätzlich zu seinem Totholzhaufen einen Haufen mit Holzhäckseln (Holzhackschnitzeln) anlegen. Das erweitert die Möglichkeiten, Kleintieren und Insekten einen Lebensraum im Naturgarten zu bieten enorm. Selbst die Anlage eines Hirschkäfermeilers im Garten wäre durch diese Kombination denkbar.
Totholzhaufen anlegen – So funktioniert es
Eine Bauanleitung gibt es nicht. Einfach alles übereinander. Wir empfehlen, auch starke Äste und Stammstücke zu nutzen. Das gibt erstens Struktur und bewahrt den Haufen davor, durch Zersetzung zu schnell an Größe zu verlieren. Käfer und andere Holzbewohner werden es Ihnen danken. Legen Sie den Totholzhaufen am Besten in einer störungsarmen Gartenecke an. Wenn möglich sollte ein schattigeres Plätzchen gewählt werden.
Äste sind schnell zusammengesucht. Und wenn die Zweige aus dem eigenen Garten nicht ausreichen, einfach beim Nachbar fragen. Auch ausrangierte Weihnachtsbäume lassen sich so sinnvoll weiterverwenden. Vielleicht fallen in der Gemeinde auch Zweige und kräftige Aststücke ab, die Sie verwenden können. Mit starken Pflöcken, die man in den Boden rammt, lässt sich der Haufen auch ganz gut in Form halten. Mit den Jahren wird der Haufen natürlich in sich zusammensinken. Kein Problem: entweder Sie Schichten an gleicher Stelle einen neuen Haufen auf oder aber Sie nutzen den entstanden Humus gleich zum Anbau von Gemüse.
Wenn Sie beginnen die Zweige zu sammeln, dann seien Sie ruhig kreativ: Äste aller Längen und Stärken funktionieren ganz prima. Blätter können dranbleiben. Das bringt gleich ein wenig Nahrung (Humus) für Regenwürmer. Und je stacheliger die Äste sind, die Sie verwenden, desto mehr Schutz bietet der Haufen vor unerwünschten Gästen. Die Länge ist nicht ganz so wichtig,hat aber einen großen Einfluss auf die zukünftigen Bewohner, genau die die Art und Weise, wie Sie die Zweige aufschichten: Eher locker, dann können sich Vögel einnisten und Igel finden einen Platz. Oder eher enger, dann ist es optimal für verschiedenste Insekten, Kröten und Spitzmäuse.
Totholzhaufen – Ein wundervoller Platz für Wildstauden
Ein Totholzhaufen bietet nicht nur Kleintieren und Vögeln einen willkommenen Lebensraum. Auch aus gestalterischer Sicht bieten sich wunderschöne Möglichkeiten. So lässt sich ein Totholzhaufen zum Beispiel sehr schön mit rankenden Pflanzen begrünen. Hier bietet sich der Alpenclematis an, aber auch mit Geißblatt kann man experimentieren. Natürlich lassen sich auch Wildstauden zwischen und an den Rand des Asthaufen aussäen: Fingerhut, Nachtviolen, Weidenröschen oder Malven. Wer seinen Totholzhaufen im Schatten angelegt hat, für den könnten auch Farne sehr interessante Pflanzen sein. Und natürlich können hier auch problemlos Brennnesseln wachsen.
Einen Totholzhaufen gestalterisch in den Garten einzubeziehen macht Spaß. Die Möglichkeiten sind jedenfalls grenzenlos: Ob am Teich, im Schutz einer Hecke, mitten im Blumenbeet oder in einer sonst eher wenig genutzten Ecke im Garten. Die schönsten Bilder lassen sich malen: wie wäre es, wenn sich eine Wildrose über dem Haufen erstreckt? Würde schon toll ausschauen.
Totholzhaufen – Totholzgarten. Eine tolle Idee für Kommunen
Ein ganz besonderes Konzept zur Förderung der Artenvielfalt in unseren Gärten, vor allem aber in unseren Städten und Gemeinden, ist die Anlage von Totholzgärten. Nun, was ist damit gemeint? Jährlich fallen Tonnen von Holz in der Baum – und Grünflächenpflege an. Warum dieses Holz nicht auf Grünflächen aufschichte und damit der Artenvielfalt helfen? Das es funktioniert, beweist die Gemeinde Schwabach. In Schwabach wurde die wichtige Funktion von Totholz erkannt und mit der Anlage des Totholzgartens auf einer Fläche von 1.300 m² begonnen… mehr Informationen