Kaum Platz zum Leben
Landwirtschaft gehört zu unserer Landschaft einfach dazu. Und über Jahrzehnte waren es diese Landschafen, die von einem großen Vogelreichtum geprägt waren. Doch was ist los auf unseren Feldern? Vögel, die vor einigen Jahren noch häufig waren, lassen sich auf unseren Feldern kaum noch sehen.
Seit 1980 haben wir jeden zweiten Vogel unserer Felder und Wiesen verloren. Ein beispielloser Verlust, der ungebremst weitergeht. Die bisherige Bilanz:
- Mehr als 1.000.000 Feldlerchen sind seit 1990 verschwunden
- Der Bestand an Feldspatzen hat sich in den letzten 20 Jahren um 30% verringert
- Kiebitz: 60% Verlust
- Rebhuhn 90 % Verlust seit 1980
- Großtrappe: 95% Verlust in weniger als 100 Jahren
Vier Faktoren haben im Wesentlichen dazu geführt, dass die Bestände der Feldvögel stark rückläufig sind:
- Pestizideinsatz – keine Insekten, Unkräuter als Futterpflanzen verschwinden
- Lebensraumverlust – Wiesen und Brachen verschwinden, zu dichte und hohe Zuchtpflanzen
- Monokulturen – Wintergetreide, Mais und Raps fast überall. Für Vögel zu hoch und zu dicht.
- Zerstörung von Biotopen – Hecken verschwinden, Feldwege werden umgepflügt, die Giftspritze reicht bis in die kleinste Ecke
Vogelschutz in der Landwirtschaft
Ohne die Landwirtschaft und engagierte Landwirte wird es uns nicht gelingen, den Niedergang unserer Vogelwelt zu verhindern. Vogelschutz kann nicht nur in Schutzgebieten stattfinden. Die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft ist der Schlüssel dafür, bedrohten Arten Platz zum (Über-) leben zu garantieren.
Intakte Lebensräume mit gesunden Populationen von Vögeln und moderne Landwirtschaft sind möglich. Was es dafür aber braucht sind Wille und die Bereitschaft zum Kompromiss.