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So wie die Großtrappen durch die Landwirtschaft profitieren konnte, so schwer ist sie in den letzten Jahrzehnten durch die Landwirtschaft in Bedrängnis geraten. Insbesondere die Intensivierung und der Einsatz von insektenvernichtenden Pestiziden macht ihnen zu schaffen.
Als 1996 ganze 57 Großtrappen in Deutschland gezählt wurden, schien das endgültige Aussterben der charismatischen Vogelart nur noch eine Frage weniger Monate zu sein. Ein schneereicher Winter hätte genügt, den letzten Trappen Deutschlands für immer das Licht auszublasen.
Dabei waren gerade mal 60 Jahre vergangen, als alleine in der Mark Brandenburg noch 3.400 Großtrappen gezählt wurden. Was war geschehen? Und was musste geschehen, dass der Exodus für Deutschland doch noch verhindert werden konnte?
Gründe für den Rückgang der Großtrappen
So wie die Großtrappe durch die Landwirtschaft profitieren konnte, so schwer ist sie in den letzten Jahrzehnten durch die Landwirtschaft in Bedrängnis geraten. Insbesondere die Intensivierung und der Einsatz von insektenvernichtenden Pestiziden macht ihnen zu schaffen.
Verschwanden die Trappen zuerst aus den rein landwirtschaftlichen Nutzflächen, fanden sie wenig später auch in den Grünländern keinen Platz mehr zum Überleben. Bunte artenreiche Wiesen mussten gedüngtem und intensiv bewirtschaftendem Grünland weichen. Drei und mehr Mahden machten die Kükenaufzucht völlig unmöglich.
In den 1970er und 1980er wurde im Freiland keine Großtrappe mehr flügge. Die Küken sind schlicht und einfach verhungert! Nicht nur, dass es überhaupt wenig Insekten gab, sie konnten sie in den dichten, überdüngten Wiesen auch gar nicht finden!
Großtrappen verfüttern ihren Küken in den ersten beiden Lebenswochen fast ein Kilogramm Insekten. Dass dies nicht mit einer Handvoll Fliegen und Spinnen zu bewerkstelligen ist, lässt sich denken. Mehr als zehntausend Insekten sind nötig, um diese Masse zu erreichen. Und je häufiger Henne und Küken suchen müssen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Küken verhungern.
Als Vogelart der Agrarlandschaften sind folglich die hauptsächlichen Ursachen des Aussterbens auch dort zu suchen:
- Technisierung / Zunahme der Bearbeitungsgänge – Störung und Direktverlust von Hennen, Küken und Gelegen
- Kunstdünger – und Pestizideinsatz – Abnahme von Insekten zur Kükenaufzucht, Rückgang von Pflanzenarten (Ackerwildkräuter), zu dichter Bewuchs
- Verringerung der Kulturpflanzenvielfalt – Abnahme der Insektenvielfalt, Verhungern
Doch nicht nur Änderungen in der Landwirtschaft allein haben den Großtrappen arg zu schaffen gemacht. Baumaßnahmen – Straßen, Windkraftanlagen, Freileitungen – zerschneiden den Lebensraum der Großtrappen. In den letzten Jahren sind durch die stark zunehmenden Bestände von Füchsen und anderen Räubern weitere Probleme entstanden, die zur Gefährdung der Großtrappen beitragen.
Schutzmaßnahmen Großtrappen
Großtrappen -Steckbrief
Wussten Sie, dass Großtrappen zu den schwersten flugfähigen Vögel der Welt gehören? Und haben Sie schon etwas über ihr Balzverhalten erfahren? Wussten Sie, dass Großtrappen hauptsächlich vegetarisch leben, aber verhungern, wenn sie in den ersten Tagen ihres langen Lebens keine Insekten zu fressen bekommen?
Alles über Lebensweise und Biologie der Großtrappe finden Sie in unserem Artensteckbrief zur Großtrappe.