Warthe Mündung
Der Nationalpark „Warthemündung (Park Narodowy Ujście Warty)“- ein wahres Königreich für Vögel, wie man es sonst kaum Europa findet. Ein Mosaik von Lebensräumen schafft exzellente Bedingungen für einen grandiosen Vogelreichtum. Auf europäischer und internationaler Ebene ist der Nationalpark „Warthemündung“ in verschiedene Abkommen und Schutznetzwerke integriert, was seine herausragende Rolle als Vogelschutzgebiet unterstreicht.
Der Nationalpark „Warthemündung“
Keine 100 Km von Berlin entfernt, direkt an der deutsch – polnischen – Grenze, liegt der 2001 in Leben gerufene Nationalpark „Warthemündung (Park Narodowy Ujście Warty)“. Auf einer Fläche von mehr als 8.000 Hektar erstreckt sich ein wahres Königreich für Vögel, wie man es sonst kaum Europa findet. Geprägt ist der Nationalpark durch die Überschwemmungsflächen der Warthe und eine extensiv betriebene Landwirtschaft. Ein Mosaik aus Wiesen, Sümpfen, dichten Erlenbruchwäldern, Weidengebüschen und Kanälen schafft exzellente Bedingungen für einen grandiosen Vogelreichtum.
Durch die Vielzahl an Feuchtgebieten, zählen vor allem Wasser – und Watvögel zu den Bewohnern des Parks. Auf europäischer und internationaler Ebene ist der Nationalpark „Warthemündung“ in verschiedene Abkommen und Schutznetzwerke integriert, was seine herausragende Rolle als Vogelschutzgebiet unterstreicht. Der gute Erhaltungszustand wird auch durch Projekte zur Wiederherstellung von Lebensräumen unterstrichen.
Vögel rund ums Jahr
Bisher konnten im Gebiet 270 Vogelarten im Gebiet nachgewiesen werden. 170 davon brüten im Park. Darunter Arten, die anderswo schon längst verschwunden oder extrem selten sind: Ganz zuerst muss hier der Seggenrohrsänger genannt werden. Dieser steht vor dem globalen Aussterben und so war es eine große Überraschung, als die Art nach 10 Jahren wieder im Nationalpark als Brutvogel festgestellt werden konnte.
Uferschnepfen, Bekassinen, Kiebitze, Großer Brachvogel und Rotschenkel brüten im Park. Der Austernfischer – eigentlich eine Vogelart der Küsten – ist mit einigen Brutpaaren präsent. Eine ebenfalls große ornithologische Rarität stellen die Doppelschnepfen dar. Bisher konnte zwar noch kein Brutversuch bestätigt werden, aber Balzplätze und ein ausgeprägtes Territorialverhalten lassen darauf schließen.
Schreitvögel brüten in großen Stückzahlen. Darunter Graureiher, Silberreiher und Nachtreiher. Kuh -, Seiden, – und Rallenreiher wurden ebenfalls im Nationalpark „Warthemündung“ beobachtet. Natürlich Störche. Neben unserem Weißstorch, kommt auch der Schwarzstorch vor. Kormorane brüten in zwei großen Kolonien mit mehr als 500 Brutpaaren.
Für den Wachtelkönig – eine weitere akut vom Aussterben bedrohte Vogelart – ist das Gebiet ein wichtiges Refugium. Bis zu 160 rufender Männchen konnten festgestellt werden. Neben dem Wachtelkönig lassen sich Nationalpark „Warthemündung“ die Rufe von Tüpfelsumpfhuhn, der Wasserralle und des kleinen Sumpfhuhnes vernehmen.
Wo Wasser ist, sind Enten. Und da es an Wasserlebensräumen im Park keinen Mangel gibt, ist die Artenvielfalt auch hier bemerkenswert. Schellenten, Löffelenten, Spieß – und Pfeifenten, gesellen sich zu Schnatter -, Tafel -, Reiher -, Knäk – und Krickenten. Natürlich fehlt die Stockente und Schnatterente nicht! Von den ca. 140 Brutpaaren der Brandgans, die in Polen leben, brüten 20 Paare im Park. Genauso wie mehr als 250 Grauganspaare. Dies entspricht ungefähr 10 Prozent aller in Polen lebenden Grauganspaare.
Alle Brutvogelarten des Gebietes aufzuzählen ist müßig und hier nicht möglich. Möwen, Seeschwalben, Greifvögel und viele Singvogelarten lassen sich im Gebiet beobachten. Klar, dass auch Wiedehopfe zu den Brutvögeln im Park zählen. Und wer Zeit hat, der kommt ohnehin zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Denn während des Vogelzuges kommen zu dem enormen Vogelreichtum des Nationalparks tausende Zugvögel hinzu. Bis zu 250.000 Vögel an nur einem einzigen Tag wurden hier bereits beobachtet.
Riesige Kranich – und Gänseschwärme bevölkern den Park während der Zeit des Vogelzuges. Unter den Gänsen befinden sich dann auch Raritäten, die man nicht alle Tage vor die Linse bekommt: Rothalsgänse, Nonnengänse, Zwerg – und Ringelgans. Begleitet werden die riesigen Vogelschwärme von Seeadlern. Bis zu 60 Seeadler überwintern im Gebiet. Immer Ausschau nach Beute haltend.
Informationen für Ihren Besuch im Nationalpark „Warthemündung“
Der Nationalpark „Warthemündung“ ist in allererster Linie für den Schutz der Natur und die reichhaltige Tier – und Pflanzenwelt ins Leben gerufen wurden. Das hat natürlich zur Folge, dass es nur auf den ausgewiesenen Wegen erlaubt ist, das Gebiet zu betreten. Eine Vielfalt an Möglichkeiten bieten sich dafür an.
Wanderwege, Fahradwege und Naturlehrpfade durchziehen das Gebiet. Vogelbeobachtungstürme und überdachte Rastplätze stehen den Beobachtern zur Verfügung. Um einen umfassenden Überblick über die Wege und Plätze zu erhalten empfiehlt es sich, dem Nationalparkzentrum zuerst einen Besuch abzustatten. Dieses befindet sich in Chyrzyno 1; 69-113 Górzyca. Direkt von hier führt ein Naturlehrpfad in die Überschwemmungswiesen.
Umfangreiche Informationen zu den Wegen und Route im Gebiet finden Sie auf der Webseite der Nationalparkverwaltung… Hier informieren
Kleiner Tipp: Bevor Sie Ihre Reise in den Renaissance Nationalpark antreten, erkundigen Sie sich nach dem Wasserstand. Insbesondere Frühjahrshochwasser können den Aufenthalt buchstäblich ins Wasser fallen lassen: Beobachtungswege und Zufahrtsstraßen werden dann unpassierbar. Durch die weiten, offenen Flächen kann es kalt und windig werden. Planen Sie Ihre Bekleidung entsprechend.
Ein Hinweis noch für Birdwatcher, die in größeren Gruppen anreisen wollen: Bitte beachten Sie, dass Besuchergruppen ab 20 Personen sich in der Nationlparkverwaltung anmelden müssen.