Für Schmetterlinge ist die Brennnessel eine bedeutende Raupenfutterpflanze. Einige Schmetterlingsarten sind so stark von Brennnesseln als Raupenfutter angewiesen, dass sie auch als Nesselfalter bezeichnet werden. Darunter so schöne Falter wie das Tagpfauenauge und das Landkärtchen.
Mit einigen Brennnesseln im Garten schafft Ihr die Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Insekten.
Die Brennnessel gehört nun wirklich nicht zu den begehrenswerten Gartenpflanzen. Jedenfalls aus Sicht der meisten Gartenbesitzer. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Brennnesseln mehr und mehr aus unseren Gärten verschwinden. Mit ihnen verschwinden aber auch die wunderschönen Schmetterlinge aus unseren Gärten. Es wird also höchste Zeit, ein kleines Stück im Garten für Brennnesseln zu reservieren.
Insgesamt 49 verschiedene Schmetterlingsraupen wurden bereits an Brennnesseln nachgewiesen. Manche Arten können ohne Brennnesseln für ihre Raupen gar nicht leben. Neben Schmetterlingen leben eine Vielzahl anderer Insektenarten an Brennnesseln. Für unsere Gartenvögel sind Brennnessel-Büsche deswegen sehr willkommene Plätze, um nach Nahrung zu suchen. Ein Kreislauf, der am Ende zur Artenvielfalt im Garten beiträgt.
Brennnesseln sind für die Nesselfalter die wichtigste Raupenfutterpflanze
Was haben Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, C-Falter, Landkärtchen und der Admiral gemeinsam? Richtig, ihre Liebe zur Brennnessel. Deswegen bezeichnet man sie auch als Nesselfalter. Die Brennnessel ist für die Nesselfalter die wichtigste Raupenfutterpflanze. Mit ein paar Brennnesseln schaff man im Garten gute Startbedingungen für Nesselfalter.
Die Raupen lassen sich relativ leicht an den Brennnesseln finden. Wer ein paar Brennnesseln im Garten stehen lässt, wird nicht nur die Raupen beobachten können, sondern am Ende mit bunte Schmetterlingen belohnt werden.
In jedem Garten ist Platz für ein paar Brennnesseln
Brennnesseln lieben schattige Standorte, können aber auch gut in der prallen Sonnen wachsen. Nährstoffreiche sollte der Boden sein und nicht so trocken. Je nach Standort werden unterschiedliche Insektenarten auf den Brennnesseln zu finden sein. Im Garten bieten sich unterschiedliche Plätze an, an denen die Nesseln gedeihen können, ohne Euch zu wehzutun.
Idee 1: Eine kleine wilde Ecke im Garten schaffen | Hinterm Geräteschuppen oder einem anderen ungenutztem Platz im Garten lassen sich problemlos ein paar Brennnesseln ansiedeln. Je nach Größe könnt Ihr dort einen kleinen Asthaufen anlegen oder Totholz aufschichten. Und wenn der Platz ausreichend ist, lässt sich ein Hollunder dazu pflanzen. So habt Ihr im Handumdrehen einen großartigen Lebensraum geschaffen.
Idee 2: Am Komposthaufen | Ein Platz am Komposter oder Komposthaufen ist wie geschaffen für ein paar Brennnesseln.Zum einen könnt Ihr für ein schattiges Plätzchen sorgen und zum anderen ist der Boden um den Komposter ohnehin sehr Nährstoffreich. Gute Ausgangsbedingungen für die Brennnessel.
Egal welchen Platz Ihr für Brennnesseln auswählen wollt, extra kaufen braucht Ihr keine Brennesseln. Ist der Standort optimal, dann siedeln sich die Pflanzen fast von selbst an. Und wenn an einer anderer Stelle im Garte eine Brennnessel auftaucht, dann lassen sich die Pflanzen problemlos umsetzen.
Gestaltet Eure Gärten schmetterlingsfreundlich. Nicht nur die Nesselfalter profitieren davon
Brennnesseln für die Raupen sind das Eine. Auf der anderen Seite wollt Ihr den Faltern selbst einen Lebensraum im Garten bieten. Zuallererst müssen die Falter selbst genügend Nahrung in Euren Garten finden. Beliebte Nahrungspflanze für die Falter sind unter anderen Brombeere, Waldengelwurz, Weidenkätzchen, Distel, Blaukissen, Wasserdost, Skabiosen und Wiesenflockenblumen.
Fallobst sollte immer liegen gelassen oder bewusst ausgelegt werden. Schmetterlinge lieben es, an gärigen Obst zu saugen. Und was ist mit Buddleja/Schmetterlingsflieder und Gartenherbstastern? Auch an ihnen lassen sich oft Massen an Schmetterlingen beobachten. Hier raten wir zur Vorsicht. Beide Arten sind sogenannte Neophyten, die schnell wertvolle Biotope erobern können, wenn sie einmal in die freie Natur entkommen sind.
Damit die Falter unbeschadet über den Winter kommen, benötigen sie einen Unterschlupf. Je vielfältiger der Garten gestaltet ist, desto mehr Verstecke können die Falter finden:
- Ein Asthaufen, eine Totholzinsel, eine kleiner Steinhaufen
- trockene Pflanzenstängel und Laubhaufen
- ein angelehntes Fenster im Schuppen